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Die Sebastiani-Bruderschaft Wattens/Wattenberg

Die Sebastiani - Bruderschaft wurde 1704 durch Kurat MATHÄUS PLAIMP im Beisein von 43 Bürgern aus der „Obley Wattens bey Sanct Laurentzen Gotteshaus“ gegründet.
Heute zählt die Bruderschaft mit 275 Mitgliedern zu den größten und traditionsreichsten Gemeinschaften in Wattens und Wattenberg.

Am 20. Jänner, dem Begräbnistag des Hl. Sebastian, wird der Heilige bei einem Hochamt in der Laurentiuskirche besonders verehrt. Der Festgottesdienst und die anschließende Festversammlung bilden den Beginn und auch den Höhepunkt des Bruderschaftjahres.
Die Sargbegleitung und die Gebete beim Begräbnis eines verstorbenen Mitbruders, die Pflege und Erhaltung der Laurentiuskirche, der Kapellen am Wattenberg, sowie des Ostergrabes sind besondere Anliegen der Bruderschaft.

    Weitere Aufgaben sind, wie folgt, in den Grundsätzen der Sebastiani-Bruderschaft festgeschrieben:
  1. Die Mitglieder bekennen sich offen zum christlichen Glauben
  2. Die Mitglieder nehmen am Sterberosenkranz, am Requiem und an der Begräbnisfeier für verstorbene Sebastianibrüder teil
  3. Das schwarz-goldene Trauertuch und die brennende Sebastianikerze sind während der Aufbahrungszeit die sichtbaren Zeichen unserer Anteilnahme
  4. Als Ehrendienst übernehmen wir die Sargbegleitung
  5. Für den verstorbenen Sebastianibruder werden acht Hl. Messen gefeiert
  6. Die Mitbrüder nehmen sich der einsamen, alten und kranken Mitbrüder an
  7. Die Erhaltung der christlichen Kulturgüter und Traditionen ist uns ein Anliegen
  8. Die freien finanziellen Mittel werden zu deren Erhaltung sowie für soziale Unterstützungen verwendet

Das Symbol, eine Fahne aus rotem Tuch und einem Bild, auf dem das Martyrium des Hl. Sebastian dargestellt ist, wird bei den Fronleichnams- und Herz-Jesu-Prozessionen mitgetragen. Schmuckstücke aus alter Zeit sind auch zwei große Laternen, die bei den Prozessionen das Kreuz begleiten.

Die Brudermeister seit Ende des Zweiten Weltkrieges:

In den Kriegs- und Nachkriegszeiten bis 1953 dürfte sich besonders EDUARD MAIR um die Bruderschaft angenommen haben.
Von 1953 bis 1976 war Schulrat Dir. KARL REITMEIR Brudermeister.
Von 1976 bis 1985 war ERNST DAXBÖCK Brudermeister.
Von 1985 bis 2014 stand KONRAD SCHWANINGER der Bruderschaft vor.
Von 2014 bis 2016 übernahm EWALD HIRSCHHUBER die Führung der Bruderschaft.
Von Jänner 2016 bis Juni 2016 war MICHAEL PUELACHER Brudermeister.
Von Juli 2016 bis Jänner 2017 war KONRAD HEUMADER Obmann der Bruderschaft.
Bei der Versammlung am 20. Jänner 2017 wurde ERICH ÜBEREGGER einstimmig zum neuen Obmann gewählt.

Interessantes aus dem Leben des Hl. Sebastian

Der HL. SEBASTIAN gilt in der katholischen Kirche wie wenig andere als ein „typischer“ Heiliger der frühen Verfolgungszeit in Rom. Von ihm haben wir einige sichere Nachrichten.
Der Hl. Ambrosius berichtet, Sebastian sei in Mailand geboren, und habe in Rom des Glaubens wegen sein Leben lassen müssen.

In einem Buch, das schon um 354 geschrieben wurde, steht zu lesen: Sebastian, Märtyrer, wurde am 20. Jänner im Friedhof „at catacumbas“ an der Via Appia außerhalb der Stadtmauern von Rom beerdigt.

Als später, im 5. Jahrhundert, der berühmte Geschichtsschreiber Arnobius das Leben und Sterben des Hl. Sebastian näher beschrieb, da erzählte er folgendes:
Sebastian war Offizier der kaiserlichen Garde. Er wurde auf Befehl des Kaisers Diokletian zum Tode verurteilt und mit Pfeilen durchschossen. Dann ließ man ihn liegen und glaubte, er sei tot. Doch – er war am Leben! Eine fromme Witwe mit Namen Irene pflegte ihn mit großer Sorgfalt gesund. Kaum war Sebastian wieder hergestellt, da ging er tapfer und unerschrocken zum Kaiser, und bekannte sich erneut zum Christentum. Vielleicht hatte er gehofft, dass ein Totgeglaubter auf den Kaiser Eindruck machen und ihn von seiner Verfolgungswut gegen die Christen abbringen könnte. Aber er hatte sich getäuscht. Kaiser Diokletian befahl, ihn mit Keulen zu erschlagen. Seinen Leib warf man in die „cloaca maxima“, in den städtischen Abflussgraben in der Nähe des Tiber. Von dort wurde er geborgen und „at catacumbas“ bestattet. Über seinem Grab erhebt sich heute die alte Kirche SAN SEBASTIANO!

Eine mehr als 1.600 Jahre alte Geschichte mit historischem Tatsachenbericht und frommer Legende erzählt von einem Heiligen, den wir verehren und Wert schätzen!
Aber diese Thematik hat besonders in der Jetztzeit an Aktualität zugenommen!
In vielen Teilen der Welt müssen wir leider wieder Christenverfolgungen erleben. Und auch in unseren Breiten wird das offene Bekenntnis zu Jesus Christus oft eher belächelt und als naiv und rückständig hingestellt. Daher ist jeder gläubige Christ, und im Sinne unseres ersten Grundsatzes: Die Mitglieder bekennen sich offen zum christlichen Glauben jeder Sebastiani–Mitbruder doppelt angehalten, offen und mutig in der Gesellschaft zum christlichen Glauben zu stehen!

Franz Fröhlich e.h.
Schriftführer